Geschichte

Tangermünde – ein Ort mit Geschichte & Geschichten

Tangermünde“ wurde erstmals erwähnt im Jahre 1009. Die Ersterwähnung bezog sich auf die Burg, welche über dem Zusammenfluss von Tanger und Elbe thront. Sie ist heute noch eine der größten Höhenburgen Norddeutschlands. Einst gehörte sie zu einem Grenzburgensystem des 10. Jahrhunderts auf der westelbischen Seite. Aber die Elbe war nicht nur Grenzlinie sondern auch Handelsweg. Hinzu kam eine Querung einer Post- und Handelsstraße vom heutigen Lüneburg kommend und in Richtung Osten führend. 1136 war hier eine Elbzollstätte. Der richtige Ort um im Schutze der Burg eine Kaufmannssiedlung zu gründen, welche um 1200 das Stadtrecht erhielt.

Die Burg Tangermünde selber war mehrmals Residenzort verschiedener Landesherrscher. Erste Bedeutung erlangt sie im 14. Jh. unter Kaiser Karl IV. Der Römisch -deutscher Kaiser und König von Böhmen erwarb 1373 die Mark Brandenburg und somit die Altmark. Tangermünde lag für ihn strategisch günstig gelegen auf halben Wege zwischen den Hansestädten im Norden, wie Hamburg und im Süden Prag – seiner Hauptresidenz. Er wollte den Handel zwischen diesen Orten forcieren. Nachweislich soll Kaiser Karl IV. zwei Drittel seiner letzten fünf Lebensjahre auf der Burg zu Tangermünde residiert haben. Es war eine „Hochzeit“ für die Burg und für die Stadt und wer weiß, was aus Tangermünde geworden wäre, wären seine Pläne durchgesetzt worden. Aber nach seinem Tode kam alles anders. Eingesetzt vom Sohne Kaiser Karls IV. als Obersten Verweser und Hauptmann der Mark Brandenburg wurde 1412 der Burggraf Friedrich VI. von Nürnberg. Der Hohenzollern Burggraf und späterer Kurfürst Friedrich I. und seine Söhne residierten bis 1451 auf der Burg zu Tangermünde.

Die Schweden zerstörten im 30 – jährigen Krieg das Schloss. Allein sein Tanzhaus aus dem 14. Jahrhundert ist auf der Hauptburg erhalten geblieben. An der Stelle des Schlosses steht seit über 300 Jahren ein Barockbau, in dem sich heute das Hotel Schloss Tangermünde befindet. Vom Wohn- und Verwaltungsturm der Askanier (12. Jahrhundert), unserem heutigen Aussichtsturm (Kapitelturm) hat man nicht nur einen schönen Blick hinunter auf  Burganlage und Stadt, sondern bei guter Sicht auch über 50 km weit ins Land.